Religion in den Kolonien

Religion in den Kolonien

Die Puritaner hatten einen großen Anteil an der Entwicklung der Religion in den Kolonien und den späteren USA, zudem gelten sie als die Gründerväter der Vereinigten Staaten. Die aus England stammenden Puritaner kamen 1620 mit der „Mayflower“ nach Nordamerika, sie gingen auf der Halbinsel Cape Cod, nördlich der englischen Siedlung Virginia, von Bord und gründeten die spätere Kolonie Massachusetts. Dies führte zur Auswanderung anderer Puritaner aus England, sie erhofften sich Religionsfreiheit von der dominanten anglikanischen „Church of England.“


Die strenge calvinistische Glaubensrichtung der Puritaner entwickelte sich gegen Ende des 16. Jahrhunderts in England. In den puritanischen Kolonien, neben Massachusetts auch Maine, New Hampshire, Rhode Island und Vermont, wurde die gesellschaftliche Ordnung nach der Bibel ausgerichtet. Dies führte zur Einschränkung der Meinungsfreiheit und der individuellen Entfaltung. Eine Religionsfreiheit wurde nicht geduldet und Atheismus stand unter Todesstrafe.


Es gab jedoch auch Puritaner die ein liberaleres Denken verkörperten und sogar eine Trennung von Staat und Kirche forderten. Sie repräsentierten das Umdenken und das Hinterfragen der gesellschaftlichen Ordnung. Für diese Ansichten wurden sie von den konservativen Puritanern verfolgt. Dennoch verbreiteten sich die Ansichten der Liberalen und fanden Unterstützung in den Theorien der europäischen Aufklärung.


Neben den Puritanern gab es auch andere Glaubensanhänger in den Kolonien, die sich durch Auswanderung eine Religionsfreiheit erhofften. Sie befanden sich jedoch in der Minderheit und wurden von den Puritanern lediglich geduldet.


Die Entwicklung zur Religionsfreiheit und damit die Verbreitung der Staatstheorie nach John Lock fand auf unterschiedlicher Weise und zu unterschiedlichen Zeiten in den einzelnen Kolonien statt. Sie war abhängig von der jeweiligen Gesellschaftsordnung.