Frauen in der Unabhängigkeitsbewegung

Frauen in der Unabhängigkeitsbewegung

Ein häufig nicht erwähnter Aspekt in der Geschichtsschreibung zur amerikanischen Revolution ist die Rolle der Frauen auf dem Weg zur Unabhängigkeit. Die Frauen hatten einen entscheidenden Anteil, obwohl ihre Handlungsfreiheiten begrenzt waren, am Boykott der britischen Waren während der Aufstände gegen die Zollgesetze. Die Mehrheit der Frauen war verantwortlich für die alltäglichen Einkäufe von Haushaltswaren, dadurch hatten sie Einfluss auf die Händler. Sie boykottierten aus England stammende Textilien und Tee.


Die Textilien, vor allem Kleidung, waren existentiell für die Bewohner der Kolonien und da ein Verzicht nicht möglich war, griffen die amerikanischen Frauen selbst zum Spinnrad und Webstuhl. Die durch die Industrielle Revolution erschlossenen fortschrittlichen Produktionsprozesse wurden durch Handarbeit ersetzt. Die Leistung der Frauen aus Boston war enorm, sie stellten etwa 40 000 Garnspindeln her. Rund 180 Frauen aus Middletown in Massachusetts produzierten 18,765, 317 Meter Stoffbahnen zur Herstellung von Kleidung.


Im Verlauf der Unabhängigkeitsbewegung nahmen zunehmend Frauen an Aufständen teil. Durch die Verschärfung der wirtschaftlichen Lage in den Kolonien waren die Frauen an Hungeraufständen beteiligt und wohnten den öffentlichen Anprangerungen bei. Diese waren vor allem das Teeren und Federn von englischen Sympathisanten, wie den Loyalisten und den preistreibenden Händlern, die ihre Ware zurückhielten und enorme Preisaufschläge vornahmen.