Krisenjahre 1772-1775

Krisenjahre 1772-1775

Die Auseinandersetzungen zwischen den Kolonien und England spitzen sich in den Krisenjahren zwischen 1772 bis 1775 zu.


1772 kam es zur Gaspéeaffäre bei der ein englisches Schiff, das Schmuggler verfolgte, durch die Unabhängigkeitskämpfer der „Sons of Liberty“ in Brand gesteckt wurde. Der Schmuggel florierte in diesen Jahren aufgrund der hohen Einfuhrzölle von Waren.


Der Kampf setzte sich fort durch die Erlassung des Teegesetzes 1773, durch das der Preis des Tees aus Indien gesenkt wurde. Die Regierung sah sich gezwungen ihn günstiger in den Kolonien zu vertreiben, weil der Absatzmarkt durch den Boykott zusammengebrochen war und das britisch-indische Unternehmen der Bankrott drohte. Es kam jedoch nicht zur Senkung der Importzölle in den Kolonien, lediglich die Einfuhrzölle nach England fielen weg. Die amerikanische Bevölkerung sah in diesem Gesetz den Versuch einen Graben zwischen den wohlhabenden und armen Bevölkerungsschichten in den Kolonien zu schaffen. Dadurch kam es am 16. Dezember des gleichen Jahres zur legendären „Boston Tea Party“ im Hafen von Boston. Als die als Indianer verkleideten Aufständischen drei Schiffe der East India Trading Company stürmten und die Teeladung ins Bostoner Hafenbecken warfen.


Diese Aktionen veranlassten die englische Regierung 1774 zur Erlassung der „Intolerable Acts“, eine Reihe von Gesetzen die den erstarkten Unruhen entgegenwirken sollten. Die Repressalien betrafen überwiegend Boston aufgrund der „Boston Tea Party“. Das Gesetz enthielt mehrere Maßnahmen und hatte die Schließung des Bostoner Hafens, Versammlungsverbot und Widerruf der Gründerurkunde Massachusetts zur Folge. Zudem waren die Bewohner der Kolonie verpflichtet Angehörigen der britischen Armee eine Unterkunft zur Verfügung zu stellen. Massachusetts erhielt Beistand von anderen Kolonien, dadurch rief man 1774 zum ersten Kontinentalkongress auf.


Der Kongress trat erstmals am 5. September 1774 zusammen. In Philadelphia versammelten sich Delegierte aus allen britischen Kolonien Nordamerikas, außer Georgia. Sie erklärten die englischen Beschlüsse für verfassungswidrig und riefen die Bevölkerung zum Widerstand auf, darüberhinaus verfassten sie eine Solidaritätserklärung der Kolonien. Es kam zur Organisierung des zweiten Kontinentalkongresses.


Die Beschlüsse des Kontinentalkongresses führten im April 1775 zum Beginn der ersten bewaffneten Gefechte zwischen den Kolonien und Großbritannien. Die ersten Kämpfe, des amerikanischen Unabhängigkeitskriegs der von 1775 bis 1783 ausgetragen wurde, begannen in Massachusetts in der Schlacht bei Lexington und Concord.


Am 10. Mai folgte der zweite Kontinentalkongress der Kolonien und fand bis zum 2. März 1789 statt. Die Aufgabe des Kongresses bestand darin die amerikanische Revolution gegen England zu organisieren und vorzubereiten. Die Kolonien stellten eine Kontinentalarmee auf und führten eine eigene Währung ein. Der Kongress starte auch einen letzten Versuch die Auseinandersetzungen ohne Krieg zu beenden. In der Olivenzweigpetition an den englischen König Georg III. am 5. Juli 1775, kam es zum Appell an den König die beschlossene Wirtschaft- bzw. Steuerpolitik in den Kolonien zurückzunehmen. Georg III. nahm den Appell nicht entgegen und lehnte ihn somit ab. Der Krieg zwischen den Amerikanern und Großbritannien war nicht mehr zu stoppen.